Die Jazzmaster stammt aus der eingestellten American Vintage Reissue Serie (AVRI) - Made in USA. Ich habe die Gitarre als Neuware am 27.05.16 im Musikhaus Korn in Leipzig für € 1919.- gekauft.

Die Verarbeitung des Instruments ist erstklassig - fast schon auf Custom Shop Niveau - und erinnert an die alten \"Made in USA\" Tage. Der Nitrolack ist eine Klasse für sich, wie auch die optische Erscheinung und die hervorragenden Tonabnehmer.

Besonders die klangliche Vielseitigkeit zeichnen die Jazzmaster aus. Allen vorran natürlich Jazziges (Rhythmusschaltung) und Surfiges (Mittelstellung). Aber auch leicht angezerrte Sounds (Lead) meistert sie mit Bravour.
Der Halstonabnehmer klingt am ehesten nach dem Stegtonabnehmer einer Strat, der Stegtonabnehmer am ehesten nach dem Halstonabnehmer einer Telecaster. Die Mittelstellung ist was Eigenes, was ich so in etwa allenfalls von meiner Danelectro kenne.

Die Gitarre ist mit frischen, geschliffenen Pyramid Gold True Vintage Saiten in der Stärke 13-56 bestückt. All die Probleme, von denen man hinsichtlich der Sättel und des Stegs liest, treten damit überhaupt erst gar nicht auf. Interessehalber habe ich mal eine Mustangbrücke probiert, diese jedoch schnell aufgrund der klanglichern Veränderung wieder entfernt.
Ohnehin ist dies alles meines Erachtens nicht notwendig:

Als Leo Fender die Gitarre 1958 entwarf, waren Saiten der Stärke 12 bis 13 Standard. Auch gab es Herrn Slinky noch nicht. Wie der Name des Instruments vermuten lässt, galt es den Jazzspieler zu überzeugen, der bekanntlich eher auf \"dicken\", geschliffenen Saiten spielt(e).

Um dennoch ein eventuelles Loslösen der Sattelschrauben zu verhindern, habe ich vorsätzlich Teflon (man kann auch einen Bindfaden nehmen) um das Gewinde der Sattelschrauben gewickelt - es sitzt nun alles akkurat in richtiger Höhe und Radius.

Die Gitarre hat an der Spitze der Kopfplatte einen kleinen Lackabplatzer, sonst aber keine optischen oder funktionalen Mängel. Ausschließlicher Heimbetrieb an einem 73er Twin Reverb. Leos Vorstellung von der Einheit zwischen Gitarre und Verstärker begriff ich besonders in dieser Konstellation.

Fender hat bis auf die rehbraune Limited Edition 60th Anniversary aktuell keine so qualitativ hochwertige Jazzmaster im Angebot.
Auch die neue American Original \'60s Jazzmaster Serie muss ohne Matching Headstock, 7.25\" Griffbrettradius und üppige Beigaben auskommen.

Diese gelungene Ausführung im Zustand eines Vorführmodells, lassen die schöne AVRI 65 auch zukünftig zum zuverlässigen und wertstabilen musikalischen Begleiter werden.

Ein abschließendes Zitat von Heinz Rebellius:

\"Sie war und ist das Instrument der nicht etablierten, der Intellektuellen, der Andersdenkenden, der Aufständischen und der Erneuerer – die Gitarre der Underdogs und das wird sie auch bleiben. Die Jazzmaster ist eine geborene Außenseiterin, und genau das macht sie so sympathisch.\"

Aus: \"You won’t part with yours either - The Fender Jazzmaster\",
Gitarre und Bass 4/15.

Die Beigaben zur Gitarre:

- Fender Gitarrenkoffer von G&G, Made in USA, incl. 2 Schlüssel
- Fender Vintage \'65 Jazz Gurt, Made in Canada
- Vintage und Moderne Bedienungsanleitung
- Satz geschliffener Fender Saiten
- \'60s Jazz Information Kit
- Kabel and Poliertuch
- 2. Bridge Cover
- Originalrechnung
- Alle Hanging Tags & Aufkleber

Spezifikationen:

American Vintage \'65 Jazzmaster
Seriennummer: V1633786
Serie: American Vintage
Farbe: Olympic White
Korpus: Erle
Hals: Ahorn
Finish: Fender Flash Coat Lacquer
Halsform: Mid \'60s \"C\"
Mensur: 25.5\" (648 mm)
Griffbrettradius: 7.25\" (184.1 mm)
Bünde: 21
Bundierung: Vintage-Style
Sattel: Knochen
Sattelbreite: 1.650\" (42 mm)
Griffbrett: Palisander, gebunden
Bundmarkierung: Perlmut punktiert
Hals & Stegtonabnehmer: American Vintage \'65 Single-Coil Jazzmaster

KOSTENLOSER, Versicherter Versand mit DHL deutschlandweit oder Abholung.
Barzahlung oder Überweisung.
Privatverkauf, keine Garantie oder Rücknahme.