Diese Gitarre ist alles andere als ein Vitrinensammlerstück.

Ich habe Sie 2004 mit gebrochener Kopfplatte gekauft. Der Gitarrenbauer leimte sie problemlos - seitdem hält sie - nun bereits im 14. Jahr. Sie hat Saitenstärken von 13er Flatwounds bis zu 9er Stahl ertragen, Sprüche aus der Bassecke provoziert: \"Ärzte-Fan oder was?\" und The Who Altrocker erzürnt.
Ich habe immer gehofft, sie geht irgendwann mal kaputt, damit ich sie zerdonnern kann, so wie die das machen, die sich das leisten können.
Leider hält das Ding bis heute - ich bin enttäuscht und möchte deshalb hier einen würdigen Abschied finden.

Auch der optische Gesamteindruck legt deutliche Spuren der Benutzung nahe.
Diverse Einschläge, Kratzer, Abplatzungen und Abnutzungen - vorallem auf der Rückseite - runden das Bild der klassischen \"Real Roadworm Rod\" ab. Auch Rodrigos Unterschrift an der Kopfplatte ist etwas erblasst. Da nun der Segen des Herrn González Espíndola gänzlich abzuplatzen droht, wird es für mich allerhöchte Zeit, dieses Stück Zeitgeschichte in neue Schöße zu überführen. Dank der Hartknäckigkeit der Gürtelschnallenindustrie, habe ich mittels musikalischer Mitwipperrei meine eigene Hüftsignature rückseitig in den Lack gewackelt - hier letztmalig ohne Aufpreis.

Nun zu den humorloseren Fakten:

Der Grundton dieser Gibson ES-335 Kopie, die Herr Rod in Korea fertigen lies, ist bluesig, rotzig, laut und hart greifbar.
Da Rod beim Prototyp seiner Signature auch auf DiMarzio setzte, mussten die serienmäßigen Tonabnehmer halsseitig einem

DiMarzio DP103BK PAF 36th Anniversary

und am Steg einem

DiMarzio DP100 Super Distortion Bridge weichen.

Die Originalen Tonabnehmer sehen besser aus, klingen verzerrt nicht wesentlich schlechter - wenn auch anders - und werden mitgegeben. Im September 2015 wurden außerdem zwei 1 Mega Ohm Potis für die Toneregler installiert, sowie die Bünde abgerichtet. The Rod ist somit wieder für viele Jahre frisch.

Diese Gitarre hat die Bühnen der Kleingartenheime gesehen, den lästernden Bassisten, die Schönheit rinnenden Handschweißes, pfudliger Fingerkuppen und abgewetzter Plektren.

Trotz (oder gerade wegen) ihrer Patina sieht sie nach wie vor Klasse aus, klingt saugut und spielt sich leicht. Die Gitarre kam ursprünglich mit einem schwarzen Gigbag \"The Rod\", welches ich auch mitgebe. Zusätzlich gebe ich noch einen passenden Gewa Koffer mit dazu, sowie den Hinweis, dass dieses Instrument seit dem Jahr 2003 nicht mehr produziert wird.

Mit ärtzlicher Empfehlung !


TECHNISCHE DATEN:

HERSTELLER : Career
KORPUS : Erle
HALS : Ahorn
GRIFFBRETT :Ahorn,Palisander,Sterneinlagen,THE ROD im 12.Bund,
Mensur: 625 mm
ANZ.DER BÜNDE : 22
HARDWARE : verchromt,
MECHANIKEN : closed type,verchromt
SCHLÜSSELGRÖSSEN : Halsstab 4mm, Sattel 1.5mm
BRÜCKE : Tuno-matic Style,verchromt.
SCHLAGBRETT : Nylon schwarz.
TONABNEHMER : DiMarzio DP103 PAF Neck & DiMarzio DP100 Super Distortion Bridge
POTIS : 2 Volumen, 2 Tonregler
SCHALTER: 3-Weg-Kippschalter.
BESONDERE FEATURES : THE ROD Symbol auf Body einlackiert.
HERKUNFTSLAND : Korea

Hier Rods eigene Signature, sowie seine Meinung zum Instrument:

http://rodarmy.org/guitars/rodguitars-rod-custom/
http://rodarmy.org/guitars/rod-signature-instruments-rod-electric-guitar-career/


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